9.4.2021: Aggloprogramm Chur ohne Klimaziel
Das Aggloprogramm der 4. Generation Chur verfolgt beim Ausbau der Fuss- und Velowege gute Ansätze. Zu begrüssen ist auch die Entwicklung der Bahnhöfe als multimodale Verkehrsdrehscheiben. Es fehlen aber wichtige Zielsetzungen, wie das Klimaziel Netto-Null-2050, die Beruhigung von verkehrs- und lärmbelasteten Quartieren, Fuss- und Velowegen. Das Aggloprogramm wird zudem ohne Miteinbezug der Bevölkerung geplant.
In unserer Stellungnahme fordern wir folgendes:
- Verkehrsplanung und Siedlungsentwicklung sind so zu planen, dass sie das Netto-Null-Ziel des Bundes bis 2050 erreichen. Im Agglomerationsprogramm der 4. Generation Chur ist das Klimaziel aber nicht einmal erwähnt. Das Aggloprogramm muss in dieser Hinsicht nachgebessert werden.
- Für den motorisierten Individualverkehr MIV fehlt ein Verkehrskonzept, wie die bereits stark verkehrsbelasteten Strassen beruhigt werden können. Der Modal Split muss auf 55% reduziert werden, sonst drohen diesen Verkehrsachsen noch mehr Verkehr. Die Planung des 3. Autobahn-Anschlusses in Chur ist zudem endlich ad acta zu legen.
- Verkehrsbelastete Quartiere, aber auch stark lärmbelastete Fuss- und Velowege, sind zu sanieren. Das Aggloprogramm muss konkrete Sanierungsmassnahmen vorschlagen.
- Zu konkretisieren ist auch der Beitrag des Aggloprogramms zum Aufbau der ökologischen Infrastruktur. Dazu gehören nicht nur Grünbrücken für das Wild. Fuss- und Velowege können beispielsweise als Grüngürtel ausgebaut werden und so grüne Vernetzungselemente für Tiere und Pflanzen werden.