Mit dem CO2-Gesetz sollen die CO2-Emissionen bis 2030 um 50 Prozent gegenüber 1990 reduziert werden. Gerade das Berggebiet, das besonders von den Folgen des Klimawandels betroffen ist, profitiert. „Die negativen Folgen des Klimawandels, die wir alle kennen und die ich auch als Präsidentin der Gemeinde Bergell erleben musste, sind eine Gefahr für die Bevölkerung, zerstören Häuser und Verkehrsverbindungen, bedrohen die Biodiversität“, sagt Anna Giacometti, FDP-Nationalrätin an der Medienkonferenz.

Der Klimafonds unterstützt die Gemeinden

„Gemeinden sind heute direkt und unmittelbar betroffen“, bestätigt Carmelia Maissen, Gemeindepräsidentin von Ilanz/Glion und CVP-Grossrätin. „Ohne rasches Handeln wachsen die Kosten für die Bewältigung weiter massiv an“, warnt sie. Sowohl Giacometti wie auch Maissen betonen, wie wichtig gerade der Klimafonds ist. Anna Giacometti: „Dank dem neuen Klimafonds haben die Bergregionen Zugriff auf Finanzmittel, um sich vor Naturgefahren zu schützen.“ Und Carmelia Maissen fügt hinzu: „Für die Gemeinden bringt der Klimafonds mehr Sicherheit in der Planung und Umsetzung eigener Projekte im Bereich Fernwärme, Abwasser, Abfallbewirtschaftung, E-Mobilität.“

Das CO2-Gesetz bringt Arbeitsplätze und macht uns unabhängiger von Energieimporten

„Investitionen in den Klimaschutz lohnen sich und helfen, Arbeitsplätze vor Ort für die Zukunft zu schaffen“, ist Dario Cao, Unternehmer und SVP-Grossrats- stellvertreter überzeugt. „Viele der notwendigen Technologien gibt es bereits, wir müssen sie nur anwenden und gleichzeitig die Forschung vorantreiben.“ Cao begrüsst zudem, dass der Klimaschutz die Schweiz unabhängiger von Energie-importen macht. Jürg Kappeler, GLP-Grossrat und VR-Präsident der GEVAG zeigt, dass gerade die Fernwärme ein wichtiger Pfeiler der zukünftigen Energiestrategie ist: „Die Bündner Kehrichtverbrennungsanlage hat noch ein riesiges Potenzial an Abwärme.“ Damit diese Energie nicht ungenutzt in die Umwelt abgegeben werden muss, ist das CO2-Gesetz wichtig: „Der Klimafonds sichert die Planung und Finanzierung von Fernwärmenetzen als wichtiger Beitrag zur Dekarbonisierung.“

Die Zeit drängt, darum handelt auch die Schweiz

„Der Klimawandel ist ein globales Problem, das uns alle angeht. Nehmen auch wir unsere Verantwortung wahr und kommen damit den Vorgaben des Pariser Klima-abkommens nach“, sagt Ursin Widmer, BDP-Grossrat. „Das CO2-Gesetz ist für die Gesellschaft, für die Umwelt und die Wirtschaft ein Gewinn“. Mit dem Pariser Klimaabkommen haben sich über 190 Staaten, darunter auch die Schweiz, dazu verpflichtet, die menschgemachte Erderwärmung unter 2°C zu begrenzen.
„Das CO2-Gesetz ist ein erster, wichtiger Schritt, damit das Netto-Null-Ziel bis 2050 in Griffweite bleibt“, sagt Anita Mazzetta, Alt-Gemeinderätin der Verda und Geschäftsleiterin des WWF Graubünden. „Eine Ablehnung wäre verantwortungslos, für das Berggebiet und die ganze Welt, weil wir wertvolle Zeit verlieren würden. Die Klimaerwärmung wartet nicht. Sie ist schnell,
schneller als die Politik.“

Für das Berggebiet ist das CO2-Gesetz existentiell

„Die Naturereignisse nehmen bei uns zu, nicht im Unterland. Darum ist Klimaschutz ein Gebot der Gerechtigkeit gegenüber der Bergbevölkerung“, sagt Jon Pult, SP-Nationalrat und Präsident der Alpen-Initiative. Umso wütender ist er auf die Gegner, die von der Erdöl-Lobby finanziert sind: «In ihrer Kampagne behandeln sie uns Berglerinnen und Bergler wie Hinterwäldler, denen
ein paar Rappen Benzinpreis wichtiger sind als der Klimaschutz.“ Und weiter: «Wir lieben die Berge und wollen sie als Lebensraum erhalten.“
Das Bündner Komitee Ja zum CO2-Gesetz ist sich einig: Die Zeit zu handeln ist jetzt, denn nimmt die Erderwärmung ungebremst zu, werden die Folgen des Klimawandels gerade auch für das Berggebiet umso teurer und riskanter.