Carissimi tutti, buon pomeriggio e benvenuti

Ein bisschen Überwindung war für mich nötig, um als bis heute nicht aktiver Politiker hier eine Rede zu halten. Die Vorbereitung dazu hat mir aber geholfen, nochmals darüber nachzudenken, wofür wir GRÜNE einstehen und welche Themen mir besonders am Herzen liegen. Und die Antwort ist ganz einfach: Es geht um unseren Planeten Erde. Es gibt nämlich keinen Planeten B, und wir brauchen keinen Plan B sondern einen Plan A, und zwar jetzt. Die Erde ist wie ein rohes Ei, und die Schale wird immer dünner und zerbrechlicher. Wir, als Homo economicus, zerstören durch unser Handeln unsere Erde.

Erstens:

Der Krieg in der Ukraine zeigt ganz klar, wir müssen global abrüsten und auf Atomwaffen verzichten, damit Frieden und Demokratie wieder regieren. Das schon fragile Ei befindet sich momentan in den Händen von den Atommächten, droht zerstört zu werden, und das darf nicht unser Ziel sein.

Zweitens:

Global gesehen ist die Zerstörung in den ärmsten Ländern der Welt weit fortgeschritten, 55 Millionen Menschen sind von Dürren betroffen und leiden an Hunger.

Diese Probleme sind vielleicht noch mehr oder weniger weit weg von uns, rücken aber immer näher und machen sich immer mehr bemerkbar, auch beim Homo economicus aus der Schweiz und «GRÜN»bünden. Ja, vielleicht merken endlich auch wir, Verursacher der vorher erwähnten Probleme und mit einem der grössten ökologischen Fussabdrücken der Welt, dass etwas geändert werden muss.

Und genau deshalb hat die GRÜNE Graubünden das Parteiprogramm pünktlich auf die Grossratswahlen 2022 neu überarbeitet und aktualisiert. Die Themen gehen von B wie Biodiversität bis W wie Wirtschaft. Das alles ist online kompakt und spannend erfasst.

Über einige Themen möchte ich noch kurz ein paar Worten verlieren.

Auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in der Valposchiavo aufgewachsen, ist das Thema Landwirtschaft bei mir immer noch präsent. Dass 65% der Betriebe in Graubünden Bio-Bauerhöfe sind, ist eine tolle Sache. Aber ob die Entwicklung in diese Richtung genügt, ist fraglich. Heute ernähre ich mich teilweise vegan, was früher undenkbar gewesen wäre, aber für die Umwelt mache ich das gerne. Die heutige Fleischproduktion stösst zu viel CO2 aus und verbraucht zu viel Süsswasser. Aber vielleicht brauchen wir Dank neuste Technologien bald gar keine Kühe mehr, um Fleisch zu produzieren. Wir sollten entsprechend schon heute die ackerbaufähigen Flächen für die Produktion von Nahrungsmitteln verwenden. Persönlich sehe ich den Bauer, vor allem in den höher Lagen Graubündens, mehr als Landschaftsgärtner denn als ein Grossproduzent.   

Teo Crameri, Kandidat der GRÜNEN bei seiner Rede

Energie, Gebäude und Mobilität sind für mich als Maschinenbauer eine Leidenschaft. Auf Grund der momentanen Krise ist uns allen deutlich klar geworden, dass wir uns von den vom Ausland importierten fossilen Energieträgern so schnell wie möglich verabschieden müssen. Die Lösung darf aber auf keinen Fall sein, neue AKWs zu bauen. Wir überlassen schon heute unseren Kindern das ungelöste Problem mit den radioaktiven Abfällen. Die Lösungen lauten Effizienz und, Ausbau und Einsatz von erneuerbaren Energien.

Und so komme ich auch zum letzten Punkt, und zwar Effizienz kann heute Dank Digitalisierung und Automatisierung immer einfacher gesteigert werden. Dank Digitalisierung wird Graubünden eine Oase für Visionäre, Strategen, Entwickler und Feriengäste. Ein bedingungsloses Grundeinkommen muss aber Teil der Strategie sein. Wir brauchen im Grossen Rat mehr Visionäre und Strategen, die Innovation zulassen und eine Politik für die 0- bis 100-Jährigen berücksichtigen.

Kandidatinnen und Kandidaten im Kreis Fünf Dörfer / Teo Crameri, hinten rechts im Bild