Grossanlage für Solarstrom
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In unserer Stellungnahmen fordern wir:

  • Das Solarstrompotential ist mind. zu verdoppeln: Im Ranking zum Ausbau der PV-Anlagen liegt der Sonnenkanton Graubünden auf dem zweitletzten Rang (2022). Weniger als 5% des Solarpotentials ist heute genutzt. Berücksichtigt man die Dachflächen und die geplanten alpinen Solaranlagen, kann Graubünden bis 2035 mindestens 1 TWh/a an Solarstrom produzieren, doppelt so viel wie im Richtplan vorgesehen.
  • Der Kanton schafft Rahmenbedingungen für eine Solaroffensive: Im Grossen Rat wurde ein Vorstoss für eine Solaroffensive auf Dächern, Fassaden, Infrastrukturen und vorbelasteten Freiflächen überwiesen. Der Richtplan muss aufzeigen, wie dies geschehen soll. Wir fordern eine kantonale Beratung der Gemeinden, damit sich eine einheitliche Bewilligungspraxis etablieren kann. Für Freiflächenanlagen braucht es zudem dringend im Richtplan mögliche Standorte, um ein planloses Vorgehen zu Lasten der Landschaft zu verhindern.
  • Die öffentliche Hand nutzt das eigene Solarpotential rasch und optimal: Der Kanton und die Gemeinden haben eine Vorbildfunktion. Darum sollen sie bis 2035 die Potentiale für PV-Anlagen auf ihrem Gebäudepark und den eigenen Infrastrukturen optimal und rasch nutzen. 
  • Graubünden positioniert sich mit Wasserkraft und PV-Anlagen als Winterstromkanton: Graubünden hat mit den bestehenden Speicherseen beste Voraussetzungen für die Winterstromproduktion. Doch in Zukunft soll der Winterstrom aus Wasserkraft mit PV-Anlagen unterstützt werden. Wie bereits im Aktionsplan Green Deal beschrieben, soll dies im Richtplan abgebildet werden.
  • Die bestehende Wasserkraft soll naturverträglich optimiert werden: Wir begrüssen, dass die bestehenden Wasserkraft-Anlagen im Richtplan festgesetzt werden um die anstehende Rekonzessionierung der Wasserkraftwerke zu sichern . Mit dem Höherstau der Stauseen Marmorera und Curnera/Nalps, sowie Schwallausleitkraftwerken können zudem bereits bestehende Anlagen ausgebaut und vorbelastete Gewässer ökologisch saniert werden. Neue Wasserkraftwerke in intakten Naturlandschaften lehnen wir jedoch ab. Der Ausbau der Wasserkraft ist darum auf ein naturverträgliches Mass zu reduzieren. Im Gegenzug wird das Solarpotential erhöht.  
  • Die Energiewende geschieht im Einklang mit der Biodiversität: Der Energierichtplan und die Biodiversitätsstrategie des Kantons müssen aufeinander abgestimmt werden. Der kantonale Biodiversitätsbericht 2023 zeigt klar, dass gerade die aquatischen Lebensräume und Arten unter Druck stehen. Die muss beim Ausbau der Energieversorgung berücksichtigt werden.
  • Biomasse und Biogas gezielt nutzen: Gerade im ländlichen Raum ist eine wirtschaftliche Nutzung der Biomasse aus der Landwirtschaft zu fördern und wenn nötig Pilotprojekte zu unterstützen. Biogas soll zudem prioritär dort eingesetzt werden, wo keine Alternativen bestehen, z.B. für industrielle Prozesse.
  • Abwärme ist wo immer möglich zu nutzen: Die Nutzung von Fern- und Nahwärme muss vorangebracht werden. Der Kanton soll hier eine aktive Rolle spielen. Für die nicht genutzte Abwärme der Axpo Tegra AG in Domat/Ems ist eine industrielle Nutzung (Power to X) zu prüfen. Damit Abwärmeverursacher und Abwärmenutzer koordiniert werden können, soll der Kanton ein Abwärmekataster erstellen. 
  • Ausbau von intelligenten Netzen und Speichermöglichkeiten: Das Netz der Zukunft ist smart. Die Digitalisierung spielt eine immer wichtigere Rolle. Die diversen Sektoren, wie Strom, Wärme, Verkehr müssen zudem intelligent miteinander gekoppelt werden. Zu kurz kommt auch das Thema Speicher. Der Richtplan ist in diesen Bereichen zu ergänzen.