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Eine wirtschaftliche Bedarfsanalyse, die die Dimension des Ausbaus für mindestens 88 Millionen Franken plus weitere rund 30 Millionen Franken für die Pistensanierung begründet, fehlt. Tatsächlich richtet sich der Bedarf hauptsächlich nach den Interessen der privaten Investoren. Inwieweit sich diese Interessen mit denen der Bevölkerung decken, will man dabei gar nicht erst herausfinden. Eine Volksabstimmung ist nämlich möglichst nicht vorgesehen. Und dies, obwohl die aktuellen Investitonen einer Vervierfachung der im Jahr 2017 über eine Volksabstimmung beschlossenen 22 Millionen Franken entsprechen.

Zudem kommt der übermässige Anteil an Privatinvestitionen einer Privatisierung gleich, was erst recht nach einem erneuten Volksentscheid verlangen würde. Für SP und GRÜNE stellt das geplante Projekt somit eine eklatante Missachtung des Volkswillens sowie der Charte des Regionalflughafens dar, die klar festhält, dass der RFS in seinem Handeln Wert auf die Akzeptanz der Bevölkerung legt. Beim grössten Investitionsvorhaben der letzten Jahrzehnte soll dies nun aber nicht gelten.

Für SP und GRÜNE ist klar, dass eine Sanierung des regionalen Flughafens durch die öffentliche Hand, wie sie im Jahre 2017 beschlossen worden ist, nötig ist. Das jetzt vorliegende Projekt ist jedoch völlig überdimensioniert und dient hauptsächlich der Luxusfliegerei. Aus Sicht der SP und GRÜNEN zeugt das Vorhaben damit auch von der zunehmenden Ideenlosigkeit der Beteiligten was die Standortentwicklung des Engadins als Tourismusdestination betrifft. Auch wenn die Hotels Saison für Saison gut gefüllt sind, glaubt man auf Teufel komm raus immer noch mehr rausholen zu müssen. Dabei kommt ein Projekt raus, das vor Gigantismus strotzt und gleichzeitig vergisst, was den eigentlichen Reiz des Oberengadins als Ferien- und Wohnort ausmacht: Die unberührte Natur, die Ruhe und die frische Luft.