© wikipedia: Mas3cf

Die zunehmende Präsenz von Wölfen stellt für Graubünden eine Herausforderung dar. Die Anzahl gerissener Nutztiere ist im Jahr 2023 bei gestiegenem Wolfsbestand gegenüber dem Vorjahr um fast die Hälfte zurück gegangen. Das zeigt: Herdenschutz funktioniert.

Zusätzlich sind ausgewogene Regulierungen des Wolfsbestandes notwendig. Die GRÜNEN Graubünden unterstützen diese (vgl. unser Positionspapier. vom Mai 2023). Wichtig ist jedoch, dass erstens zuerst der Mensch seiner Verantwortung nachkommt, und dass zweitens die Regulierungen sorgfältig gegen den unbestrittenen ökologischen Nutzen des Wolfes und den Bestandeserhalt abgewogen werden.

Die aktuelle Abschussverfügung geht massiv zu weit. Eine Regulierung von einzelnen Jungwölfen, die zu nahe an Siedlungsgebiete oder geschützte Herden herankommen, ist verständlich uns sinnvoll. Es ist auch in Ordnung, dass einzelne Rudel, die grosse Schäden anrichten und deren Verhalten sich mit Regulierungsmassnahmen nicht verändert, entfernt werden. Dies ist beispielsweise beim Beverin-Rudel in der Vergangenheit zu spät erfolgt (wobei anzumerken ist, dass die letztjährigen Regulierungsmassnahmen beim Beverinrudel die erwünschte Wirkung erzielt haben).

Es dürfen jedoch keine Rudel entfernt werden, die erstens keine grossen Schäden angerichtet haben (wie die Rudel Stagias und Vorab), und wo noch keine Regulierungsmassnahmen versucht wurden.

Die GRÜNEN Graubünden wünschen sich eine ausgewogene und pragmatische Haltung im Umgang mit dem Wolf. Die aktuellen Abschussverfügungen sind eine bedauerliche Überreaktion, die für ein umsichtiges Wolfsmanagement (wie es der Kanton Graubünden bisher betrieb) wenig dienlich sind. Dass das Bundesverwaltungs-Gericht die Bündner Abschussbewilligungen provisorisch gestoppt hat, stützt diese Sichtweise.

Zudem betonen wir nochmals, dass die Wölfe einen wichtigen Beitrag zur Regulierung der Wildbestände und zur Waldgesundheit leisten. Seit Jahren sind die Bündner Wildbestände zu hoch, auf Kosten des Waldes. Deshalb ist der Beitrag der Wölfe zur Wildregulierung willkommen.

Kontakt
Nicolas Zogg, Vorstandsmitglied
077 436 00 44, nicolas.zogg@gruene-gr.ch