Die beruflichen Anforderungen an das Alpwirtschaftspersonal sind in den letzten Jahren allein aufgrund erhöhter Anforderungen an die Bewirtschaftung der Bündner Alpen gestiegen. Die Weidenpflege und der Schutz der Artenvielfalt erhalten immer mehr Beachtung.

Hinzu kommen die Klimaveränderung und die Rückkehr der Grossraubtiere. Die Klimaveränderung setzt das Personal erhöhter Gefahren durch Unwetter und Steinschlag während der täglichen Arbeit aus. Der Schutz vor den Wölfen verlangt sehr viel mehr Berufskenntnisse, z.B. im Umgang mit Herdenschutzhunden. Er erhöht auch die Verantwortung gegenüber anderen Menschen im Gelände (Wanderer, Biker). Hinzu kommen vor allem für die Schafhirt*innen deutlich längere Arbeitszeiten aufgrund der heute nötigen, täglichen Einpferchung zur besseren Absicherung der Tiere.

Was das Alppersonal seit je leistet, ist harte Arbeit, trotz aller Bergromantik. Bessere Arbeits- und Lohnbedingungen sind dringend nötig.
Kaspar Schuler, Vorstand

All diese Gegebenheiten verlangen mehr Kenntnisse und mehr Leistung von heutigem Alpwirtschaftspersonal und sollten auch zu besseren Arbeitsbedingungen führen. Deshalb fordert Verda – Grüne Graubünden im Rahmen einer laufenden kantonalen Vernehmlassung, dass

  • statt den bisherigen 6 nur noch 3 Lohnkategorien für das Alppersonal geführt werden. Die seit langem stossende, schlechtere Stellung der Schaf- und Jungviehhirtschaften ist zu beseitigen.
  • ein minimaler Bruttotageslohn eingeführt wird, der sich an vergleichbaren, gewerblichen Berufsgattungen ausrichtet.
  • die Unterkünfte (Hütten) mit einem zeitgemässen, minimalen Komfort ausgestattet werden.

Weitere Informationen:

Stellungnahme zur Totalrevision der Normalarbeitsverträge 2021_07_25