
7.3.2025: Die höhere Berufsbildung stärken
Starke, zukunftsorientierte, regionale Bildungsangebote sind zentral, um dem Fachkräftemangel in Graubünden entgegenzuwirken. Dank gut ausgebildeter Fachkräfte sind wir auch besser für die Herausforderungen unserer Zeit gewappnet. Die GRÜNEN Graubünden begrüssen darum die Einführung eines Gesetzes für die Höhere Berufsbildung. Mit dem Gesetz können die bestehenden Bildungsangebote (Bildungszentrum für Gesundheit und Soziales, ibW, Hotelfachschule Passugg, Höhere Fachschule für Sozialpädagogig und die Academia Engiadina AG) aber auch neue Bildungsangebote gezielt gefördert und ausgebaut werden.
In unserer Stellungnahme fordern wir Folgendes:
- Bildungsangebote auch in der Region: Es ist wichtig, dass Fachkräfte die Bildungsangebote im Kanton selber und wo möglich auch in der Region, absolvieren können. Das erhöht die Bereitschaft, dass die Bildungsangebote auch genutzt werden. Es macht darum Sinn, dass auch Angebote mit weniger Teilnehmenden gefördert werden können.
- Ausbau der Finanzierung: Grundsätzlich sollen die Institutionen eine Pauschal- anstelle der Defizitfinanzierung bekommen. Das schafft mehr Planungssicherheit für die Institutionen, wie auch für den Kanton. Institutionen, die bei der Defizitfinanzierung bleiben wollen, soll diese Möglichkeit jedoch gewährt werden.
- Tiefe Beiträge für Studierende: Wir begrüssen die Beiträge, die tiefere Studiengebühren ermöglichen. Studierende, die einen ausserkantonalen Bildungsgang HF absolvieren müssen, weil ein entsprechendes Angebot im Kanton fehlt, müssen unter Umständen auf die reduzierte Studiengebühr warten. Das gewählte Bildungsangebot muss nämlich seit mindestens drei Jahren im Kanton fehlen. Diese Karenzzeit ist zu streichen.
- Bildungsstrategie mit allen Akteuren: Der Kanton will eine Strategie für die Höhere Berufsbildung erarbeiten. Dies hat zwingend unter Einbezug aller betroffenen Akteure zu erfolgen. Es irritiert darum, dass die Berufsbildungskommission des Bündner Gewerbeverbands in Zusammenarbeit mit der Eidg. Hochschule für Berufsbildung bereits eine „Strategie Berufsbildung Graubünden 2035“ erarbeitet hat. Der Kanton (EKUD) hat bei dieser Erarbeitung explizit auf eine Mitwirkung verzichtet.
- Innovativer Wissens- und Technologietransfer: Die Zusammenarbeit und der Wissens- und Technologietransfer zwischen der Höheren Berufsbildung, den Hochschulen und der Wirtschaft ist absolut zentral und muss verbessert werden. Es muss aber auch sichergestellt werden, dass Graubünden nicht eine Insel bleibt. Vielmehr ist diese Zusammenarbeit auch über die Kantonsgrenze hinaus zu fördern. Insbesondere sollen innovative Projekte gefördert werden, die für die zukünftigen Herausforderungen relevant sind, wie CleanTech, Kreislaufwirtschaft, Klimaschutz und -anpassung.
- Optimale Abstimmung Bund – Kanton: Aktuell laufen intensive Diskussionen zur Förderung der Höheren Berufsbildung auf Bundesstufe. Das kantonale Gesetz über die Höhere Berufsbildung muss auf die neuen bundesrechtlichen Bestimmungen abgestimmt werden. Allenfalls ist der Zeitpunkt der Einführung zu verschieben.