Lydia Tobler ist die erste Geschäftsführerin der GRÜNEN Graubünden. Seit drei Jahren im Bündnerland fühlt sie sich pudelwohl und ist mit viel Courage und Empathie am Berg und im Tal unterwegs. Das Interview führte Kaspar Schuler.

In Graubünden landen viele eher bei den Jusos als den Jungen GRÜNEN. Was hat Dich auf den GRÜNEN Geschmack gebracht?

Mit circa 12 Jahren sah ich einen Dokumentarfilm über die Regenwaldabholzung, später einen über die Eisbären und deren schmelzenden Lebensraum. Die Leidtragenden konnten sich nicht wehren. Da wurde mir klar, dass ich mich für die Natur einsetzen möchte. Später wurde mir bewusst, dass eine bleibende Veränderung nur über die Politik zu erreichen ist und so schloss ich mich den Jungen Grünen Aargau an. Die Jusos find ich super, doch meine Priorität ist und bleibt die Umwelt. Aus der Natur kommt unsere Nahrung, in ihr erholen wir uns und erleben unsere schönsten Momente.

Du hast uns durch Deine zupackend unverfrorene Art begeistert. Woher kommt diese Courage?

Ich denke aus meiner Kindheit. Ich wollte seit je eine gerechte Welt, für alle. Die Natur kann nicht mitdiskutieren oder verhandeln, deshalb spreche ich für sie. Es kann nicht sein, dass wir aufgeben, wenn’s um unseren wertvollsten und einzigen Lebensraum geht. So kämpfe ich für eine gerechtere Umweltpolitik.

Du bist die erste Geschäftsführerin der Bünder GRÜNEN. Welche Aufgaben stehen an?

Mobilisierung! Eine Partei braucht Menschen, die mitmachen, mitdenken und helfen. Graubünden ist bekannt für seine grossflächige und an vielen Orten noch unberührter Natur. Damit dies so bleibt, braucht es Personen, die sich in politischen Ämtern, auf der Strasse oder zu Hause einsetzen. Wir wollen mehr Mitspracherecht im Kanton und den Gemeinden. Es gilt eine starke Liste und viel Unterstützung bei den Grossratswahlen 2026 zu erreichen.

Was brauchst Du dazu?

Engagierte Kandidierende oder weitere Menschen, die uns beim Unterschriftensammeln, Flyern oder mit Spenden unterstützen. Um die ganze Bevölkerung zu erreichen, brauchen wir Regionalgruppen, die sich in ihrem Umfeld und auf regionaler Ebene engagieren. Meldet Euch bei mir, wir unterstützen jede und jeden gern!

Was soll sich politisch ändern?

Momentan wird viel auf die einzelne Person abgewälzt, was nicht fair ist. Das sind nicht Einzelne sondern grosse Konzerne. Die Politik soll diejenigen zur Verantwortung ziehen, die auch den grösseren Schaden anrichten.

Lydia Tobler (27) ist ausgebildete Physiotherapeutin, bei den GRÜNEN seit sechs Jahren engagiert, seit Januar 2025 grüne Bündner Geschäftsführerin. Ursprünglich Aargauerin, wohnt sie seit gut drei Jahren in Chur und fühlt sich umringt von Bergen wohl. Kein Wunder, ist sie in ihrer freien Zeit am liebsten draussen, auf Skitouren, dem Bike, am Klettern. Lydia erreicht Ihr unter: info@gruene-gr.ch oder 079 901 83 23