NEIN zur Tierversuchs-Verbotsinitiative
Die Tierversuchsverbotsinitiative wurde im März 2019 eingereicht. Sie verlangt ein bedingungsloses Verbot von Tierversuchen sowie von Forschung am Menschen. Auch der Handel und der Import von sämtlichen Produkten, die auf solchen Versuchen beruhen, soll vollständig verboten werden. Die GRÜNEN setzen sich so konsequent wie keine andere Partei für die Vermeidung und die Verminderung von Tierleid ein. Die Tierversuchsverbotsinitiative geht jedoch zu weit und ist zu wenig differenziert.
Das sind unsere Gründe für ein NEIN:
- Die Tierversuchsverbotsinitiative verlangt ein bedingungsloses Verbot von Tierversuchen unabhängig vom Schweregrad. Was auf den ersten Blick unterstützenswert aussieht, schiesst übers Ziel hinaus: So wären z.B. auch fürs Tierwohl unbedenkliche Beobachtungsstudien verboten.
- Ein undifferenziertes Verbot von Tierversuchen hätte gravierende Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung in der Schweiz. Die Versorgung mit Arzneimitteln, Impfstoffen und wichtigen Medizinprodukten, wie z.B. Krebsmedikamenten, wäre stark eingeschränkt. Auch die Forschung für Tierarzneimittel wäre davon betroffen, wodurch indirekt die Tiere selbst die Leidtragenden wären.
- Auch sogenannte Menschenversuche sollen verboten werden. Die Forschung am Menschen ist allerdings bereits detailliert geregelt, um Würde, Persönlichkeit und Gesundheit des Menschen zu schützen.
- Die GRÜNEN haben sich im Parlament für einen Gegenvorschlag eingesetzt. Der Grundsatz der Tierversuchsforschung muss unserer Meinung nach sein: ersetzen – verringern – verbessern. Wir GRÜNE werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass Tierversuche deutlich stärker reduziert werden. Öffentliche Mittel sollen primär in tierversuchsfreie Forschung fliesst . Zudem braucht es einen verbindlichen Ausstiegsplan für belastende Tierversuche.