Stromwende
Die Energieversorgung der Schweiz ist nicht nachhaltig. Die Hauptquellen unserer Energie sind Erdöl und Gas. Verda treibt die Energiewende voran. Die Energieversorgung der Schweiz soll sicher und umweltfreundlich sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit besseren Technologien und Effizienz könnten wir schon heute einen Drittel des schweizerischen Stromverbrauches einsparen.
- Graubünden als Wasser- und Sonnenkanton hat ideale Voraussetzungen für einen erneuerbaren Strommix. Zu einem kleineren Teil tragen auch Biomasse und Windanlagen dazu bei.
- Damit diese Energien eine Zukunft haben, braucht es jedoch eine CO2-Abgabe auf Dreckstrom (Öl, Gas, Kohle). Damit schafft man Kostenwahrheit im Energiesektor und hilft den sauberen Energien.
- Elektroheizungen sind Stromfresser und müssen mit Sanierungsfristen und Förderbeiträgen rasch ersetzt werden.
- Solardächer müssen gefördert werden (Beseitigung von jeglichen Hindernissen und Abgaben, steuerliche Abzüge für Investitionen)
- Solardächer braucht es auf allen öffentlichen Gebäuden
- Landschaftsverträgliche Windparks ergänzen die Wasserkraft und Sonnenenergie
- Es braucht Biomassekraftwerke mit einer optimalen Nutzung der Abwärme
- Gute Rahmenbedingungen für die Digitalisierung des Energiesektors sind unerlässlich
- Die Ausbildung und die Betriebsansiedlung in der Informations- und Kommunikationstechnologie ist eine Chance auch für das Berggebiet
Energiewende JETZT
Die Schweizerinnen und Schweizer haben 2017 der Energiestrategie 2050 klar zugestimmt. Sie entstand nicht zuletzt aufgrund des Drucks durch die Grüne Atomausstiegsinitiative. Doch es bleibt noch viel zu tun, denn Energiepolitik ist Klimapolitik. Und da hinkt die Schweiz ihren Versprechen hinterher.
Energie-Effizienz
Der wichtigste Pfeiler der Energiestrategie 2050 ist die Energie-Effizienz. Bei der Stromversorgung gibt es enorm viel Sparpotential. Mit besseren Technologien könnten wir schon heute einen Drittel des schweizerischen Stromverbrauches einsparen, das entspricht der sechsfachen Produktion des AKWs Mühleberg. Als Stromfresser gelten auch Elektroheizungen. Von ihnen gibt es noch zu viele in Graubünden. Diese können durch effizientere Heizungssysteme ersetzt werden. Es gibt aber auch andere Sparpotentiale. Die Stadt Chur zeigt beispielsweise mit einer innovativen Strassenbeleuchtung (steuerbare LED-Beleuchtung), dass sie mit einem Bruchteil der Energie eine qualitativ bessere Beleuchtung anbieten kann, die zugleich die Lichtverschmutzung einschränkt. Die Innovation kommt von einer einheimischen Firma, die bei uns neue Arbeitsplätze schafft.
Erneuerbarer Strommix
Der zweite Pfeiler der Energiestrategie 2050 ist der Ausbau der erneuerbaren Energien. Dank der Wasserkraftwerke kommt bereits heute mehr als 50% unseres Stroms aus einer erneuerbaren Quelle. Mit dem Ausbau der Solarenergie, die ein riesiges Potential bietet, ist eine 100% erneuerbare Stromversorgung in der Schweiz möglich. Das Bundesamt für Energie BFE schätzt das technisch machbare Solarenergiepotenzial der gut bis sehr gut geeigneten Schweizer Gebäudedächer auf rund 50 TWh/Jahr. Damit könnten rund 90 Prozent des Schweizer Stromverbrauchs mit Solarstrom gedeckt werden. Berücksichtigt man die saisonale Verteilung ist ein Solaranteil von 30% in der Schweizer Stromversorgung möglich. Wichtig – auch für Graubünden – sind intelligente dezentrale Lösungen im Verbund, Energiespeicher sowie gute Stromhandelsabkommen mit dem Ausland.
Graubünden als Wasser- und Sonnenkanton hat ideale Voraussetzungen für einen erneuerbaren Strommix. Zu einem kleineren Teil tragen auch Biomasse und Windanlagen dazu bei. Damit diese Energien eine Zukunft haben, braucht es jedoch eine CO2-Abgabe auf Dreckstrom (Öl, Gas, Kohle). Damit schafft man Kostenwahrheit im Energiesektor und hilft den sauberen Energien.
Digitalisierung des Energiesektors
Ein Bestandteil der Energiestrategie 2050 ist auch die Digitalisierung des Energiesektors. Die Digitalisierung ermöglicht intelligentere Energieversorgungssysteme (Smart Metering, Smart Grid). Die Stromproduktion und der Stromverbrauch können optimal aufeinander abgestimmt werden. Die Netze können somit effizienter genutzt und ein teurer Ausbau kann vermieden werden. Damit können auch flexible und nachfragegerechte Preise gestaltet werden. Mit der zunehmend dezentral produzierten und fluktuierenden Stromproduktion wird die Digitalisierung geradezu unerlässlich.