In unserer Stellungnahme fordern wir folgendes:

  • Wahl- und Stimmrechtsalter 16:Politische Entscheidungen betreffen junge Menschen unmittelbar, insbesondere in den Bereichen Bildung, Klima, Digitalisierung und Verkehr. Durch eine frühere Beteiligung können Jugendliche lernen, Verantwortung zu übernehmen und demokratische Prozesse aktiv mitzugestalten. Dies fördert das politische Interesse und stärkt langfristig das demokratische Bewusstsein.Empirische Erfahrungen – etwa im Kanton Glarus – zeigen, dass die Senkung des Stimmrechtsalters auf 16 Jahre praktikabel ist und keinen negativen Einfluss auf die politische Kultur hat. Im Gegenteil: Die Einbindung junger Menschen kann die demokratische Legitimation politischer Entscheidungen verbessern und der Entfremdung von Politik entgegenwirken.

    Insgesamt stellt das Stimmrechtsalter 16 eine zeitgemässe und konsequente Weiterentwicklung demokratischer Beteiligung dar.

  • Ausländer:innenstimmrecht:Viele Ausländerinnen und Ausländer leben seit Jahren in der Schweiz, arbeiten, zahlen Steuern und engagieren sich im Alltag. Trotzdem dürfen sie politisch kaum mitbestimmen. Das ist problematisch, denn wer vom Staat betroffen ist, sollte auch ein Mitspracherecht haben.Ein kantonales Stimmrecht würde die Integration fördern und das Zugehörigkeitsgefühl stärken. Politische Entscheidungen – etwa in der Schule, Verkehr oder Infrastruktur – betreffen alle Einwohnerinnen und Einwohner, unabhängig vom Pass.

    Kantone wie Neuenburg und Waadt zeigen, dass das Ausländer:innenstimmrecht gut funktioniert. Die demokratische Beteiligung wird gestärkt, ohne dass es zu negativen Folgen kommt.

  • Familienstimmrecht:Kinder und Jugendliche sind von politischen Entscheidungen stark betroffen – etwa in den Bereichen Bildung, Gesundheitsversorgung oder Klimaschutz. Trotzdem haben sie selbst kein Stimmrecht. Ein Familienstimmrecht würde es ermöglichen, dass Eltern stellvertretend für ihre minderjährigen Kinder eine zusätzliche Stimme abgeben können.Dieses Modell stärkt die politische Repräsentation von Familien und berücksichtigt die Interessen der kommenden Generationen. Es würde auch dem demografischen Ungleichgewicht entgegenwirken, da ältere Menschen politisch stark überrepräsentiert sind.

    Das Familienstimmrecht setzt ein Zeichen für mehr Generationengerechtigkeit und dafür, dass Kinder als Teil der Gesellschaft ernst genommen werden – auch wenn sie selbst noch nicht wählen dürfen.