Der Grosse Rat gibt grünes Licht für die zweite und entscheidende Etappe des Green Deals. Das neue Klima- und Innovationsgesetz soll am 1. Januar 2026 in Kraft treten – ein wichtiger Schritt Richtung Klimaschutz und Ausstieg aus den fossilen Energien.

DER GREEN DEAL II

AMA. Der Umstieg auf erneuerbare Energien kommt bisher zu langsam voran. Das neue Klima- und Innovationsgesetz soll das ändern. Mit gezielten Fördergeldern will der Kanton Graubünden den fossilen Ausstieg beschleunigen. Wer Gebäude energetisch saniert und die fossile Heizung ersetzt, in E-Busse und fossilfreien Güterverkehr investiert, soll zusätzlich zu den bisherigen Beiträgen von einem Green-Deal-Bonus profitieren.

Neu werden auch E-Ladestationen, flächenoptimierte PV-Anlagen an Gebäuden, Wärme-/Kältenetze, Kreislaufwirtschaft, Negativemissionstechnologien und innovative Klimatechnologien finanziell unterstützt. Und das Projekt klimaneutrale Landwirtschaft wird weiterhin gefördert. Der Kanton selber will bis 2040 klimaneutral sein und die Gemeinden dazu anhalten.

Graubünden treibt die Energiewende mit Sonne voran

Die GRÜNEN haben sich besonders für die Photovoltaik-Anlagen an Gebäuden eingesetzt, die mehr Strom produzieren als für den Eigenbedarf nötig ist. Trotz Widerstand der Wasserkraft-Lobby, die vor Stromüberschüssen, Netzüberlastung und Negativpreisen warnte, setzte sich die Förderung der flächenoptimierten PV-Anlagen durch. Bereits seit längerem gefördert werden winterstromoptimierte PV-Anlagen. Graubünden setzt damit klar auf Solarenergie.

Nicht alles ist gelungen: Keinen Green-Deal-Bonus gibt es für Massnahmen, die den Umstieg auf Velo und ÖV fördern. Auch für Moor-Revitalisierungen – wichtige CO₂-Speicher – gibt es keinen Green-Deal-Bonus. Verbote und Abgaben, die fürs Netto-Null-Ziel 2050 nötig wären, haben politisch ebenfalls keine Chance. Der Erfolg des Green Deals hängt also stark von der Bereitschaft von Wirtschaft und Bevölkerung ab, die dank den Fördergeldern in den Ausstieg investieren.

Green Deal: clever finanziert

Für die Umsetzung des Green Deals schafft der Kanton eine Spezialfinanzierung – ein erprobtes Mittel für Generationenprojekte und für verursachergerechte Finanzierungen. Geld kommt von der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA), aus Reserven, Nationalbankgewinnen und Beiträge aus dem Ressourcenausgleich. So sollen bis 2050 rund eine Milliarde Franken für die 28 Massnahmen des Green Deals bereitstehen.

Noch könnte ein Referendum den Green Deal stoppen. Doch eine Volksabstimmung sehen die GRÜNEN gelassen – denn vom Green Deal profitieren nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch die Wirtschaft und Bevölkerung.