Die Initiative klingt auf den ersten Blick verlockend, entpuppt sich allerdings augenblicklich als unausgewogen und kurzsichtig. Sie will das Ruhegehalt vollständig abschaffen ohne Übergangsregelung oder Ersatz. Mit schwerwiegenden Folgen für die Bündnerinnen und Bündner: Sie schwächt die Unabhängigkeit der Regierung, gefährdet die Attraktivität des Regierungsamts und schafft Rechtsunsicherheit. Der Gegenvorschlag hingegen getragen von einer überparteilichen Allianz überzeugt:

1 . Lebenslanges Ruhegehalt wird abgeschafft

Er schafft das lebenslange Ruhegehalt definitiv ab. Eine befristete Überbrückungsleistung von maximal drei Jahren federt die schweizweit strengste Amtszeitbeschränkung ab und sorgt damit für Fairness, Stabilität und klare Verhältnisse ohne lebenslange Privilegien. Sie gibt ehemaligen Regierungsmitgliedern genügend Zeit, sich beruflich neu zu orientieren und verhindert Härtefälle, die durch die strenge Amtszeitbeschränkung entstehen könnten.

2. Gegenvorschlag schafft unabhängige Regierung im Interesse der Bündner Bevölkerung

Eine Regierung soll frei von Interessenkonflikten entscheiden können. Ohne Übergangsregelung müssten sich Regierungsmitglieder bereits während ihrer Amtszeit nach neuen beruflichen Möglichkeiten umsehen das gefährdet ihre Unabhängigkeit. Der Gegenvorschlag schützt diese Unabhängigkeit und garantiert, dass politische Entscheidungen weiterhin im Interesse der Bündner Bevölkerung getroffen werden.

3. Breite Unterstützung für den Gegenvorschlag und starke Basis

Der Gegenvorschlag des Grossen Rats ist das Resultat einer sorgfältigen, parteiübergreifenden Arbeit. Er wurde vom Grossen Rat mit 91 zu 24 Stimmen angenommen und wird von allen Parteien (Die Mitte, FDP, GLP, Grüne und SP) ausser der SVP klar unterstützt. Diese breite Allianz steht für eine faire und verantwortungsbewusste Lösung, die Graubünden stärkt, statt Unsicherheit zu schaffen

4. Widersprüchliche Initiative gefährdet Unabhängigkeit der Regierung

Noch in der Junisession 2022 forderte die SVP in einem Fraktionsauftrag: «Ruhegehälter können kritisch hinterfragt werden. Die SVPFraktion ist jedoch überzeugt, dass Ruhegehälter gerade für die Sicherung der Unabhängigkeit von Regierungsräten für eine gewisse Zeitdauer richtig sind». Nur drei Jahre später verlangt dieselbe Partei das Gegenteil: die vollständige Streichung. Dieser Kurswechsel ist widersprüchlich und zeigt, dass es bei der Initiative weniger um eine sachliche Verbesserung als um politische Profilierung geht. Der Gegenvorschlag hingegen ist konsequent: Er garantiert eine unabhängige und kompetente Regierung und sorgt dafür, dass das Regierungsamt attraktiv bleibt ganz ohne lebenslange Privilegien.

Die Mitte Graubünden, FDP.Die Liberalen Graubünden, GLP Graubünden, Grüne Graubünden und SP Graubünden empfehlen ein Nein zur extremen Ruhegehaltsinitiative und ein Ja zum fairen Gegenvorschlag.

Für Rückfragen: Anita Mazzetta, Präsidentin GRÜNE GR und Grossrätin GR, 076 500 48 18, info@gruene-gr.ch