Klimakrise
Die grösste Herausforderung unserer Zeit –
und letzte Chance für Graubünden?
Die Klimakrise stellt die Menschheit vor eine nie dagewesene Bedrohung. Um weltweit die durchschnittliche Temperaturerwärmung auf möglichst 1.5°C zu beschränken, müssen die Treibhausgasemissionen bis 2035 in der ganzen Schweiz auf netto null reduziert werden. Wir GRÜNE setzen uns national für einen Klimaplan[1] ein, der alle verursachten Emissionen berücksichtigt. Klimaschutz heisst, ganzheitlich zu denken, und kann so auch zur Verbesserung der Lebensqualität führen.
Die Schweiz erlebte 2024 bereits 2.9°C Erwärmung seit 1864[2]. Wir eilen somit der globalen Durchschnittserwärmung voraus – und hinken den notwendigen Reduktionsmassnahmen hinterher. Das gilt es wirksam zu ändern. Nicht nur mit dem 2021 erstellten Aktionsplan «Green Deal für Graubünden» und dem darauf bauenden und 2025 beschlossenen Bündner Klima- und Innovationsgesetz BKIG. Denn der Green Deal lässt für das Netto- Null- Ziel Zeit bis 2050, einzig der Kanton und die Gemeinden sollen per 2040 auf netto null Emissionen sein. Wir kämpfen aber dafür, dass die Massnahmen schneller greifen, ihre Wirkung transparent aufgezeigt wird und für alle tragbar sind, denn für effizienten Klimaschutz müssen wir alle am gleichen Strick ziehen – auf der gleichen Seite!
- Konsequente Einhaltung des globalen Erwärmungsziels, um möglichst nahe am 1.5°C Ziel bleiben und somit netto null Treibhausgasemissionen bis 2035 anzustreben
- Konsequente und rasche Umsetzung der geplanten Green Deal Massnahmen
- Wo immer möglich Emissionsreduktion und nicht Kompensation
- Beteiligung an einer harmonisierten Treibhausgasbilanz der Kantone und Offenlegung der Entwicklung des Absenkpfades[1]
- Berücksichtigung auch der indirekt durch Graubünden verursachten Emissionen, die durch importierte Güter sowie Finanzanlagen entstehen
- Garantieren eines sozialverträglichen Klimaschutzes bei der Festlegung behördlicher Massnahmen
- Klimaverträglichkeitsprüfung sämtlicher Entscheidungen
Partizipation und Bildung
Für die Bewältigung der Klimakrise braucht es den Rückhalt der Bevölkerung.
- Umfassende Information über Funktionsweise und Folgen des Klimawandels, mit Einbezug der Veränderungen im Alpenraum
- Mitwirkung und Mitsprache der Bevölkerung bei der Ausarbeitung von Massnahmen für den Klimaschutz
- Umschulungsprogramme für Arbeitnehmende in klimaschädlichen Branchen
- Aus- und Weiterbildungsoffensive für klimarelevante Berufe
Klimaanpassungen
Klimaschutz ist günstiger und hat gegenüber der Klimaanpassung Vorrang. Jedoch kommen wir um die Klimaanpassung nicht mehr herum.
Auch mit allen Bemühungen wird die Klimaerwärmung spürbar bleiben. Darauf müssen wir uns rechtzeitig einstellen und möglichst rasch reagieren.
- Umfassendes sektor- und grenzübergreifendes Wassermanagement in Kooperation mit den stromabwärts liegenden Nachbarregionen, damit die Fliessgewässer ihre Ökosystemleistungen für sauberes Trinkwasser, Hochwasserschutz und die biologische Vielfalt erfüllen können[1]
- Stärkung der biologischen Vielfalt, um die Resilienz der Natur vor Klimaextremen zu erhöhen
- «Climate Proofing» in der Raumplanung, um Raum- und Siedlungsentwicklung auf ihre Wirksamkeit und Reaktionsfähigkeit gegenüber der Klimaerhitzung zu überprüfen und Gefahrenzonen konsequent umzusetzen
- Sicherung vor Extremereignissen wie Hochwasser, Murgang und Felssturz auch durch naturbasierte Lösungsstrategien, wie klimaresistente Wälder, revitalisierte Flüsse, entsiegelte Böden und Schwammstadt-Projekte
- Nutzung von natürlichen Senken als CO2-Speicher dank vernässter Moore, biodiversen Wäldern, gesunden Böden sowie der Einlagerung von Pflanzenkohle
- Klimaangepasste Siedlungsentwicklungen dank Grün- und Freiräumen sowie Durchlüftungskorridoren zur Vorbeugung von Hitzeinseln
- Negativemissionstechnologien wie die CO2-Luftabscheidung und Speicherung (Direct Air Capture and Storage) für jene Bereiche, in welchen die Emission von Treibhausgasen nicht oder nur schwer vermeidbar sind
Viele weitere Anliegen und Bezugnahmen zum Klimaschutz findest du in den folgenden Kapiteln.